The nextENTERprise
Blickfänger
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Blickfänger
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Ausgangspunkt
Wir haben uns gefragt, wie die Präsenz des unterirdischen Volumens der Parkgarage im darüber liegenden Stadtraum/Platz erlebbar/spürbar werden kann und wie das Hinuntersteigen in den „Keller“/ in die Garage zu einem positiven/lustvollen Erleben umgekehrt werden kann. Im vorliegenden Wettbewerbsentwurf wollen wir die Präsenz des unterirdischen Volumens am darüber liegenden Platz spürbar machen. Nicht eine geometrische Figur, sondern ein zusammenhängendes Raumvolumen, das „oben und unten“ über die bestehenden Garagen Zugänge verbindet, soll in Erinnerung gerufen werden. Wir haben die Form der Zugangsüberdachungen und der Einfahrtsobjekte in einem dynamischen Prozess generiert, so dass sich die Objekte formverwandt, aber dennoch jedes für sich als Unikat manifestieren. Konzept
Gedanklich haben wir das Volumen der Garage mit einer elastischen Membran überzogen. Im nächsten Schritt wurde der Druck im Volumen erhöht, sodass die Membran bei den drei bestehenden Öffnungen der Garagenabgänge nach außen/oben gedrückt wird und sich ballonartig an der Oberfläche entfaltet. Die unterschiedlichen Verbindungssituationen (gerader Gang / verwinkelter Gang / kein Gang) zwischen der bestehenden Stiegenöffnung und der Garage erzeugen unterschiedliche Ballonformen. Weiteres wurden die unterschiedlichen Umfelder der drei Stiegenabgänge am Platz in den Verformungsprozess mit einbezogen. Gehsteigkante, Baum, Wand, … werden als sog. „obstacles“ (Hindernisse) definiert und nehmen so ebenfalls Einfluss auf die Form des ballonartigen Volumens. Zwei weitere Objekte markieren die Garageneinfahrt. Sie wurden mit der gleichen Methode generiert jedoch wurden die Löcher von uns im 3D-Modell als Annahme eingeschnitten. Der „Bodenballon“ blockiert den bestehenden Fußgängerstrom direkt bei der Einfahrt um die bestehenden Verkehrsströme zu entflechten und die Sichtbarkeit der Garageneinfahrt für den Autofahrer zu erhöhen. Der „Luftballon“ dient den Autofahrern als Fernorientierung wenn Sie sich vom Schottentor oder Michaelerplatz der Garage nähern. Die optimale Lage und Höhenposition des Objektes haben wir anhand einer Animation (Blickfeld des Autofahrers, der sich in einer Autoschlange vom Schottentor bzw. von der Herrengasse der Garageneinfahr nähert) untersucht. Mit dem Programm Autodesk Maya wurde das Konzept in Varianten animiert und schlussendlich eine „Ballon-Familie“ zur weiteren Projektausarbeitung ausgewählt. Umsetzung
Aus dem Gitternetz der Erzeugenden, die die Oberfläche des Ballonvolumens umschreiben, werden jeweils die parallel Laufenden ausgewählt und als einfach gekrümmte Lamellen definiert. Unter Berücksichtigung von Witterungseinflüssen (Regen, Schnee, ...) werden die Lamellen überlappend angeordnet und mit perforierten/gestanzten, vertikalen Blechen verbunden, um die erforderliche Tragwirkung zu gewährleisten. Ziel ist es, ein sich wandelndes Erscheinungsbild der Objekte zu erlangen, das sich je nach Standpunkt des Betrachters von geschlossen zu durchlässig verändert. In der Gehlinie der Stiegenabgänge wirken die Überdachungen am durchlässigsten und sollen so eine „positive Psychologie des Hinabsteigens“ unterstützen. Auch der „Bodenballon“ und der „Luftballon“ sind als „Lamellenkörper“ konzipiert. Material und Beleuchtung
Die Lamellen sind aus ca. 6-8mm beidseitig beschichtetem Stahlblech. Alle fünf Objekte sind an der Außenseite in Weißaluminium und auf der Innenseite z.B. WIPARK-Blau beschichtet. Jeder Abgang könnte auch einen eigenen Farbton haben, um ein übergeordnetes Leitsystem in der Garage zu unterstützen. Die Ballonobjekte werden von innen mit LED Bändern beleuchtet, die am Abend oder an winterlichen Nachmittagen entsprechend Licht nach außen abgeben. Die LED Strips könnten im Stiegenhaus / Gangbereich weitergeführt werden und z.B. bündig in die bestehenden Betonwände eingefräst werden. Die LED Bänder sind in einem u-förmigen Metallprofil eingelassen. Städtebaulicher Kontext − Blickfänger / die neuen Bewohner am Platz
Die historische Bebauung und die durchgehende Pflasterstruktur des Bodenbelages bilden einen stimmigen und gesamtheitlichen Rahmen für den historischen Platz der Freyung. Als Fußgänger bemerkt man, dass der Platz aus vielfältigem „Kleininventar“ (Schildern, Mülleimern, Elektrokästen, Sitzobjekten, Bepflanzung, Geländern, … ) vollgeräumt ist. Es war uns daher ein Anliegen, die neuen Objekte am Platz in einer unverwechselbaren, miteinander kommunizierenden Formensprache zu entwickeln, um die prinzipielle Großzügigkeit des Platzes zu unterstützen. Die durch die perforierte Lamellenstruktur sich wandelnde Präsenz der Objekte soll einen spielerischen Kontext zum historischen Umfeld schaffen. In weiter Folge schlagen wir vor, die „grüne“ Einfriedung des PanGartens, die momentan als Barriere wirkt, durch ein 42cm hohes, beidseitig benutzbares „Sitzband“ zu ersetzten, um dem PanGarten einen kommunikativeren Charakter zu geben - Ort des Treffens und des kurzfristigen Verweilens. Die Wiese bleibt erhalten. Challenge/ task
The development of an overall artistic concept for the WIPARK garage at Freyung that would: • improve the visibility and orientation of the three garage entryways and provide weather protection. • improve the visibility and orientation of the garage access ramp and traffic situation near the entrance. Starting point We asked ourselves how the presence of the subterranean volume of the parking garage could be experienced/ felt in the city/ square above, and how the descent into the "cellar"/ garage could be transformed into a positive/ joyful experience. Everyone knows the phenomenon of a square becoming immediately recognizable when only its four corners are marked on a piece of paper. In our competition design we wish to make the presence of the subterranean volume perceptible in the space above. The association should not be that of a geometrical figure, but rather a cohesive spatial volume that connects "above and below" through the existing garage entryways. We have generated the shape of the entry canopies and entrance objects in a dynamic process, so that the objects are related in form, but each nevertheless manifests itself as unique. Concept/ eye-catcher In our thoughts we covered the volume of the garage with an elastic membrane. In a next step, we increased the pressure in the volume so that the membrane was forced upwards and outwards at the three existing entryways to the garage and unfolded at the surface like a balloon. The different connecting situations (straight corridor/ angled corridor /no corridor) between the existing stairway entrances and the garage generated different balloon shapes. Further, the specific surroundings of the three stairways were taken into account during the deformation process. Sidewalk edges, trees and walls ... these were defined as so-called "obstacles", thus influencing the shape of the balloon-like volume. Two additional objects mark the entrance to the garage. These were generated using the same method, but the holes were cut based on assumption in a 3D model. The "ground balloon" blocks the existing pedestrian flow directly at the entrance to the garage in order to disentangle traffic flows and enhance the visibility of the garage entrance for drivers. The "air balloon" serves as a long-distance point of orientation for drivers approaching the garage from Schottentor or Michaelerplatz. The optimal location and elevation of the objects were determined by means of animation (driver’s field of vision when approaching the garage entrance in traffic from Schottentor or Herrengasse). Using the "autodesk Maya" program, the concept was animated in several variations and a "balloon family" was selected for further project development. |
Geladener künstlerischer Wettbewerb / Wipark Garage Freyung, 2013
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